Krampfadern sind Venen, die durch eine sogenannte chronische venöse Insuffizienz (CVI) verursacht werden. Diese meist deutlich hervortretenden und gewundenen Venen entstehen durch eine Funktionsbeeinträchtigung. Gesunde Venen können mittels innenliegender Klappen Blut entgegen der Schwerkraft aus den Beinen Richtung Herz transportieren. Schließen die Klappen bei einer CVI jedoch nicht mehr vollständig, kann ein Teil des Bluts in die Beine zurückfließen, sich dort sammeln und den Druck in den Venen erhöhen. Durch diesen Druck werden die Venenwände gedehnt und über die Zeit können Teile der Venen sichtbar als Krampfadern hervortreten.1,2
Was sind erste Beschwerden bei Krampfadern?
Besonders in einem frühen Stadium der Erkrankung bemerken Krampfader-Patienten oftmals nichts. Dennoch können die erkrankten Venen einfach unschön sein und der Patient kann schwere Beine, geschwollene Füße, Besenreise, sowie trockene oder juckende Haut haben. Das können erste Vorboten einer venösen Insuffizienz darstellen.3,4
Besenreiser – habe ich eine Veneninsuffizienz?
Besenreiser, die auch als „Oberflächenvenen“ oder manchmal auch als “Fadenvenen“ bezeichnet werden, treten meistens am Bein oder im Gesicht in Erscheinung. Diese sind nur winzige Blutgefäße in der oberflächlichsten Schicht der Haut, der Dermis. Erweitern sich diese Blutgefäße, werden sie als kleine rote Linien sichtbar und werden schnell zu einem ästhetischen Ärgernis für die Betroffenen. Besenreiser sind per Definition keine Krampfadern, können jedoch erste Anzeichen einer zugrunde liegenden Veneninsuffizienz sein. Forscher konnten einen signifikanten Zusammenhang zwischen auftretenden Besenreiser (medizinischer Begriff: Teleangiektasie) und dem Schweregrad von Krampfadern nachweisen. Nichtsdestotrotz treten Besenreiser deutlich häufiger auf als Krampfadern, weshalb nicht alle Patienten mit Besenreisern eine behandlungsbedürftige Veneninsuffizienz befürchten müssen.5,6
Spätsymptome und Risiken von Krampfadern
Die venöse Insuffizienz ist eine Krankheit die unbehandelt immer weiter fortschreitet und die sich langfristig meist auf andere Venen ausbreitet und dadurch weitere Beschwerden verursacht.7 Treten verstärkt Schmerzen und Beschwerden auf, lässt sich eine Behandlung meist nicht mehr vermeiden. Insbesondere wenn die Haut über den erkrankten Venen gereizt ist und sich erste offene Wunden bilden, sollte gehandelt werden. Spätsymptome können die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen und zu unruhigem Schlaf und Einschränkungen der üblichen täglichen Aktivitäten führen.8
Wie kann man Krampfadern erkennen?
Eine der schlimmsten und schwersten Komplikationen von Krampfadern sind venöse Beingeschwüre. Ein Geschwür (Ulcus) ist eine chronische Wunde, die nicht mehr von selbst abheilt und auch bei guter medizinischer Versorgung oft erst nach einigen Wochen abheilt. Die wird auch als offenes Bein bezeichnet. Durch den venösen Reflux herrscht ein hoher Blutdruck in den Venen. Dieser konstante Druck schädigt die Haut im Laufe der Zeit, bis diese aufbricht. Beingeschwüre benötigen eine sofortige Behandlung, da sie sehr ernste Folgeerkrankungen wie Osteomyelitis (Knocheninfektion) oder eine Sepsis (Blutvergiftung) verursachen können. Dies liegt daran, dass diese Geschwüre oft von vielen Bakterien besiedelt sind.9
Auch nach erfolgreicher Behandlung eines Beingeschwürs ist es wichtig Maßnahmen zu ergreifen um ein Wiederauftreten zu verhindern. Aus diesem Grund werden Ärzte versuchen bestimmte Risikofaktoren zu eliminieren oder zu verbessern. Typische empfohlene Maßnahmen sind Gewichtsabnahme, das Tragen von Kompressionsstrümpfen und die Verwendung von Hautpflege. Leider ist das Risiko eines wiederkehrenden Beingeschwürs sehr hoch: in der Regel leiden 25% der Patienten innerhalb von nur 2 Jahren erneut an einem Beingeschwür, insbesondere dann, wenn die unterliegende Ursache für das offene Bein nicht behandelt wurde.9