Krampfadern sind krankhaft veränderte Venen welche durch eine chronische venöse Insuffizienz (CVI) verursacht werden. Die oberflächlich liegenden, meist deutlich hervortretenden und geschlungenen Venen entstehen durch eine Funktionsbeeinträchtigung. Bei gesunden Venen helfen innenliegende Klappen das Blut entgegen der Schwerkraft aus den Beinen Richtung Herz zu transportieren. Schließen diese Klappen jedoch bei einer vorliegenden CVI nicht mehr vollständig, kann Blut in die Beine zurückfließen, sich dort ansammeln und den Druck auf die Venenwände erhöhen. Dadurch werden diese gedehnt und die Venenabschnitte können sich über die Zeit zu sichtbar hervortretenden Krampfadern entwickeln.1,2
Was kann ich selbst gegen meine Krampfadern tun?
Sport
Um Krampfadern vorzubeugen oder eine bestehende Erkrankung zu lindern, kann sportliche Betätigung hilfreich sein. Grundsätzlich sehen Experten Sport als positiv für die Venengesundheit an, da hierdurch die Blutzirkulation angeregt und verbessert wird. So kann Blutansammlungen in den Beinen entgegengewirkt werden und der Blutrückfluss zum Herzen wird unterstützt. Bei einer chronischen venösen Insuffizienz (CVI) sind besonders Sportarten zu empfehlen bei denen eine gleichmäßige Bewegungen der Beine stattfindet. Damit bieten sich Sportarten wie Laufen, Schwimmen, Radfahren, Skilanglauf oder auch Tanzen an.3
Kompressionsstrümpfe
Kompressionsstrümpfe können die Beinmuskulatur und die Venen dabei unterstützen das Blut nach oben zu transportieren. In einer Studie aus dem Jahr 2018 konnte gezeigt werden, dass kniehohe Kompressionsstrümpfe mit einem Druck von 18 bis 21 mmHg innerhalb einer Woche in Patienten Schmerz-Symptome lindern konnten.4 Wichtig ist jedoch: Kompressionsstümpfe wirken nur dann, wenn sie auch getragen werden und behandeln nicht die eigentliche Ursache der Erkrankung.
Kleiderwahl
Durch sehr enge Hosen kann der Blutfluss eingeschränkt werden und damit die Symptome eines Venenleidens verstärken. Durch die Wahl von weniger eng anliegenden Kleider kann das Blut freier fließen. Flache Schuhe sind Schuhen mit hohem Absatz vorzuziehen.4
Veränderungen in der Ernährung
Eine Salz-reiche (Na+) Ernährung kann Wassereinlagerungen begünstigen, wodurch Symptome verschlimmert werden können. Aus diesem Grund sollte bei Beschwerden tendenziell auf Salz- bzw. natriumreiche Speisen verzichtet werden und stattdessen eher auf eine Kalium-reiche Ernährung umgestiegen werden. Lebensmittel mit viel Kalium können Wassereinlagerungen reduzieren und sind daher besser geeignet. Lebensmittel, die daher vermehrt konsumiert werden sollten sind beispielsweise Mandeln, Pistazien, Linsen, Kartoffeln, Blattgemüse und manche Fischsorten wie Thunfisch oder Lachs.4
Massagen und die Beine hoch lagern
Auch Massagen können hilfreich sein um den Blutfluss anzuregen und dem Ansammeln von Blut in den Beinen entgegenzuwirken. In Kombination mit einer erhöhten Lagerung der Beine, beispielsweise beim Schlafen oder Sitzen, kann zudem der Blutfluss aus den Beinen unterstützt werden. Dadurch kann der Druck in den Beinvenen vermindert werden und Symptome wie Schmerzen zumindest zeitweise gelindert werden.4
Wann eine Behandlung notwendig ist
Der Wunsch einer Behandlung sollte in jedem Fall mit einem Spezialisten besprochen werden. Wenn Symptome und Beschwerden zunehmen, kann eine Behandlung sinnvoll und manchmal auch die einzige Option sein um Linderung zu bekommen.