Haben Sie mit Krampfadern an den Beinen zu kämpfen, seit Sie schwanger sind? Wir beantworten alle Fragen rund um Ursachen, Prävention und Behandlungsmöglichkeiten.
Krampfadern sind geschlängelte Erweiterungen der oberflächlichen Venen in den Beinen, der Saphena magna und ihrer Abzweigungen. Durch die Schwerkraft und den geweiteten Durchmesser der Venen staut sich das Blut, anstatt wie normalerweise in den Beinen von unten nach oben zu fließen, oder fließt sogar zurück, weil die Venenklappen nicht mehr richtig funktionieren. Krampfadern sind die häufigste Form von chronischer Veneninsuffizienz.
Etwa 20 % aller erwachsenen Deutschen leiden unter Krampfadern. Besonders häufig treten sie während der Schwangerschaft auf: vier von zehn Schwangeren sind betroffen.
Warum treten Krampfadern während der Schwangerschaft auf?
Krampfadern in der Schwangerschaft können verschiedene Auslöser haben:
- Der Körper schüttet in dieser Zeit vermehrt Sexualhormone aus: Östrogen fördert die Entstehung von Ödemen, und Progesteron führt häufig zu einer starken Erweiterung der Venen – beides kann die Entstehung von Krampfadern begünstigen.
- Übergewicht bei schwangeren Frauen kann ebenfalls zu Ödemen und damit zu Krampfadern führen. Die Kompression der Venen im kleinen Becken durch die wachsende Gebärmutter steigert das Risiko für Krampfadern zusätzlich.
- Frauen, die während der Schwangerschaft primäre Krampfadern entwickeln, sind in den meisten Fällen erblich vorbelastet.
- Das Risiko für Krampfadern steigt mit der Anzahl der Schwangerschaften. Bei der ersten Schwangerschaft liegt es bei 23 %, in der zweiten und dritten Schwangerschaft bereits bei 27 % und in der vierten Schwangerschaft bei 31 %.
Wie kann man Krampfadern während der Schwangerschaft vorbeugen?
Zu den ärztlich empfohlenen Maßnahmen, um Krampfadern in der Schwangerschaft vorzubeugen, zählen:
- Achten Sie auf einen gesunden Lebensstil: Trinken Sie viel Wasser, gehen Sie regelmäßig spazieren und treiben Sie Sport (nach Absprache mit Ihrem Arzt). Am besten eignen sich Spaziergänge, Schwimmen, Yoga und Radfahren, da sie die Blutzirkulation anregen.
- Legen Sie die Beine im Liegen hoch und vermeiden Sie das Übereinanderschlagen der Beine.
- Wenn Sie schwere oder geschwollene Beine haben, können Lymphdrainagebehandlungen entlastend wirken und die Zirkulation wieder anregen.
- Meiden Sie Hitze, da die Beine während der Schwangerschaft durch die Wärme und das erhöhte Gewicht anschwellen.
- Auch bestimmte Früchte können Krampfadern lindern helfen. Orangen und Zitrusfrüchte im Allgemeinen sind reich an Rutin und Quercitrin, die sich positiv auf die Durchblutung der Beine auswirken können. Weintrauben sind reich an Flavonoiden, die den venösen Rückfluss verbessern können (unbedingt mit Kernen essen, da diese eine entwässernde Wirkung haben).
Wie werden Krampfadern während der Schwangerschaft behandelt?
Generell können Krampfadern mit nicht-invasiven Behandlungsmethoden, durch Veröden oder eine Operation behandelt werden; diese Methoden sind jedoch während der Schwangerschaft untersagt.
In der Behandlung von Krampfadern während der Schwangerschaft setzen Ärzte daher insbesondere auf folgende Maßnahmen:
- Gewichtskontrolle
- körperliche Aktivität
- elastische Kompression mithilfe von Kompressionsstrümpfen, die Druck auf die Venen ausüben und so den Blutfluss in den Beinen steigern
Auch Osteopathie kann hilfreich sein, da sie die Drainage der unteren Gliedmaßen verbessert und so die Veneninsuffizienz eindämmt.
Darüber hinaus kann kaltes Wasser die Schwellungen in den Beinen reduzieren und die Blutzirkulation anregen helfen.
Nach der Geburt sollten Sie 3 bis 6 Monate bis zu einer Kontrolluntersuchung der Krampfadern warten, da sich in dieser Zeit die meisten Krampfadern spontan zurückbilden.
Krampfadern in der Schwangerschaft: Wann sind sie Grund zur Sorge?
Krampfadern können optisch stören und Schmerzen verursachen, aber sie stellen in den wenigsten Fällen ein Gesundheitsrisiko dar. Wenn Sie jedoch eine empfindliche gerötete Stelle auf der Oberfläche einer Krampfader entdecken, die mit Fieber, Beinschmerzen oder einem beschleunigten Puls einhergeht, sollten Sie umgehend Ihren Arzt aufsuchen.
Die häufigsten Komplikationen im Zusammenhang mit Krampfadern in der Schwangerschaft sind Krampfaderthrombosen, bei denen sich ein Gerinnsel in einer Krampfader bildet, und Krampfadergeschwüre. Letztere ist die Folge von Veränderungen des Hautbildes im Bereich der Knöchel. Wenn sich die Krampfadern über mehrere Jahre hinweg entwickelt haben, können sich die Knöchel bräunlich verfärben, wodurch das Gewebe noch empfindlicher wird. Ein Stoß auf diese geschwächte Haut kann zu einer Wunde führen, die erst nach mehreren Monaten heilt – daher sollten Sie in diesem Fall unbedingt einen Phlebologen
Die gute Nachricht
Zunächst ist das Auftreten von Krampfadern während der Schwangerschaft nicht vorgegeben. Schwangere ohne familiäre Vorbelastung, die Normalgewicht haben und regelmäßig körperlich aktiv sind, haben nur ein geringes Risiko, Krampfadern zu entwickeln.
Außerdem bilden sich bei vielen Betroffenen die Krampfadern nach der Entbindung zurück oder verschwinden vollständig, insbesondere wenn diese erstmals in der Schwangerschaft auftreten.
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